Eingerichtet am 20.12.2000       Zuletzt geändert am 22.01.2001

Volkmar Kobelt HEIM

Gedichte

Aus verschiedensten Jahrzehnten


An Hölderlin

Wäre ich Schüler, würd' ich Dich Meister nennen,
Du der Dichter größter
des Vaterlands.

Wer hat mit Macht (wie Du) die Worte
gebraucht und wer wie Du
die Sprache geachtet und
die Wahrheit?

Der Du kristallreine Seele und
lichten Verstand
besaßest, den Du nach Deinem
Gewissen gebrauchtest, bis
er zerbrach.

Doch blieb
die Liebe zu den Menschen und Dingen,
die nüchtern strenge.

Wenn Du die Dinge nanntest, so
waren sie es (die Dinge), und nicht,
daß Du sagen wolltest: hier bin ich.
Es sei denn, Du sagtest
es wörtlich.

So preise ich Dich, der Du Dich
nicht preisen konntest, sondern
die Menschen und Dinge nur nennen
und sagen die Wahrheit.


Du Spiel aus Traum und Nichts,
Spielst du an meinem Saum?
Säumst spielend du den Raum,
Du Nichts aus Spiel und Traum,
Ein Kind des Dunkels oder Lichts,
Du ferner Saum meines Gesichts,
Du Hoffnung leichteren Verzichts,
Du Traum aus Spiel und Nichts.


Nacht

Dumpf schweigt die Nacht.
Und niemand hört,
was ich doch sagen will.
Und niemand wacht,
den meine Stimme stört.
Mein Herz sei still.


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