Eingerichtet am 20.12.2000       Zuletzt geändert am 20.08.2003

Volkmar Kobelt HEIM    "Erfindungen"

Textprophet oder Textgedächtnis

Diese Erfindung betrifft eine Struktur und ein Rechner-Programm zur Verwaltung und Anpassung des Inhalts der Struktur, die sich nach Maßgabe von Text-Eingaben aufbaut, um den insgesamt eingegebenen Text darzustellen.

Die bevorzugte Anwendung ist in Form eines Assistenten oder Adjutanten eines PC-Benutzers: Der Assistent registriert Tastatureingaben des Benutzers für alle normal programmierten Anwendungen, insbesondere Editierer und Textprogramme, und schlägt nach Maßgabe der bereits aufgenommenen Texte (anwendungs-übergreifend) Fortsetzungen vor. Wird eine Fortsetzung vom Benutzer akzeptiert, gehen die darin enthaltenen Zeichen an die Anwendung, als kämen sie von der Tastatur. Konzeptionell also eine Maschine, die gelegentlich anstelle des Benutzers die Tastatur bedient.

Im Unterschied zu "Autotext" in geläufigen Textprogrammen ist hier statt einer Abkürzung ein Anfang eines Textes einzugeben, und entsteht die Zuordnung automatisch (natürlich vor der Verwendungsmöglichkeit, bei jeder Text-Eingabe).

Programmiert habe ich dies (nach früheren Konzept-Versionen auf UNIX und auf Atari ST/TOS) auf Microsoft Windows und habe dabei natürlich dessen Möglichkeiten (insbesondere Hooks) benutzt, um die genannte Anordnung zu simulieren. Auf Einzelheiten der Benutzer-Schnittstelle möchte ich doch lieber nicht eingehen angesichts der windigen Kriterien, nach denen anscheind manchenorts Patente erteilt werden.

Die Struktur besteht im wesentlichen aus Verweisen auf Schon-Mal-Vorkommen von Textstücken; ist also entfernt verwandt mit Strukturen, die in Kompressions­verfahren nach Ziv und Lempel verwendet werden.

Die Erprobung ergab oder bestätigte grundsätzliche Probleme. Insbesondere ist es die Frage, ob man so ganz ohne Sinn, Verstand oder Semantik, allein aus dem Zeichenstrom, etwas ziehen kann, was dem Benutzer die Beachtung der Vorschläge lohnend erscheinen läßt. Andererseits finde ich es ganz hübsch, wie die Vorschläge sich darbieten, wenn auch manchmal nicht so passend (oder lohnend). Vielleicht gibt es aber für spezielle Aufgaben eine zwingendere Verwendung. Auch scheint man ja nur dann geneigt zu sein, hinzusehen, wenn man sich etwas von der Sache erwartet. Das ist aber beim geläufigen Autotext ganz analog.

Ich sehe das Vorhaben also noch nicht als gescheitert an. Andernfalls aber könnte das Thema in einer Rubrik "Gescheiterte Projekte" behandelt werden zur Warnung für Andere. Also: Darbietung interessanter Ideen mit Begründung, warum sie (wahrscheinlich) nicht zum Erfolg führen. Ich kann mich kaum erinnern, derartiges schon gesehen zu haben.

Nachtrag Oktober 2001: Mit einem neuen Dreh konnte ein altes Problem gelöst werden. Die Sache sieht jetzt ganz annehmbar aus. Eine kurze Ankündigung (in englisch) steht unter http://www.volkmar-kobelt.com
August 2003: Dort steht jetzt ein Angebot.


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